The Killing Of A Sacred Deer

The Killing Of A Sacred Deer“ ist ein Thriller, der am 22. Mai 2017 auf den Internationalen Filmfestspiele von Cannes Weltpremiere feierte. Inspiration erhielt der Film von den Geschichten des griechischen Dramatikers Euripides. Ab dem 28. Dezember 2017 kam der Film in die deutschen Kinos.

The Killing of a Sacred Deer [dt./OV]
Dauer: 120 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Yorgos Lanthimos
Produzenten: Yorgos Lanthimos, Ed Guiney, Andrew Lowe
Hauptdarsteller: Nicole Kidman, Colin Farrell, Alicia Silverstone
Nebendarsteller: Raffey Cassidy, Barry Keoghan
Studio: Element Pictures
Sprachen: Deutsch, English

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Steven Murphy arbeitet als Herz-Chirurg und ist verheiratet mit Frau Anna, einer Augenärztin. Beide führen ein Leben in Wohlstand. Zusammen haben sie zwei Kinder, Kim und Bob. Eines Tages lernt Steven Martin kennen. Ein 16-jähriger Jugendlicher aus sozial schwachen Verhältnissen. Getrieben von Mitleid nimmt er ihn unter seine Fittiche. Welche Folgen bringt ihm dies ein?

Besetzung, Regie und Drehorte

Regisseur Giorgos Lanthimos erarbeitete einen Thriller mit einer Länge von 121 Minuten. Das Drehbuch zum Film „The Killing Of A Sacred Deer“ stammt aus der Feder von Efthymis Filippou und Giorgos Lanthimos. Am 22. August 2016 begannen die Dreharbeiten in Cincinnati. Es wurde Orte gewählt, wie: das Christ Hospital oder die Gegend rund um den Hyde Park. Kameramann Thimios Bakatakis legte viel Wert auf Szenen, in denen die Einstellung in den Totalen gezeigt wurde. Allerdings weit weg von dem Geschehen. Dies wirkt für den Zuschauer als würden keine Menschen aus Fleisch und Blut spielen, sondern Spielfiguren.

Mit der Umsetzung wurde eine Altersfreigabe ab 16 Jahre erreicht. Die Produktion hatten Ed Guiney, Andrew Lowe und Giorgos Lanthimos inne. Besetzung: Die Hauptrolle des Chirurgen (Steven) wurde mit dem Schauspieler Colin Farrell besetzt. Nicole Kidman übernimmt die Rolle der Ehefrau Anna Murphy und spielt wie schon in „Ich. Darf. Nicht. Schlafen.“ überzeugend. Der Nachwuchsdarsteller Sunny Suljic bringt den Sohn Bob zum Leben und Raffey Cassidy spielt die Tochter Kim Murphy. Die Rolle des 16-jährigen Martin wurde an Barry Keoghan vergeben. Zu guter Letzt bleibt die Mutter von Martin gezeigt von Alicia Silverstone.

Handlung & Inhalt vom Film „The Killing Of A Sacred Deer“

Steven ist ein angesehener Herzchirurg. Anna ist eine Augenärztin, welche eine Klinik leitet. Eine Familie ergibt sich aus dem jüngeren Bob und der pubertierenden Tochter Kim. Alle zusammen leben ein erfülltes Familienleben.

Aufgrund seiner Arbeit lernt Steven den 16-jährigen Martin kennen. Dieser ist ein Teenager aus einfachen Verhältnissen. Martin lebt bei seiner alleinerziehenden Mutter. Der Vater ist bereits vor zwei Jahren während einer Herzoperation unter der Hand von Steven gestorben. Er fühlt sich verantwortlich und hat Mitleid mit dem Jungen. Möglicherweise lag es an dem Alkoholkonsum von Steven, dass ihm ein Fehler bei der Operation unterlief. Erst kürzlich ist er von seiner Alkoholsucht losgekommen.

Martin sucht einen Ersatzvater, den Steven stellen soll. Nach einiger Zeit lädt Steven Martin zum Familienessen ein. Dort trifft der Junge auf die Kinder des Arztes. Was dazu führt, dass Martin ihn nicht mehr loslässt. Er besucht ihn auf der Arbeit und stattet der Familie des Öfteren Besuche ab. Eines Tages wird Steven von Martin nach Hause eingeladen. Dabei versucht er, ihn mit seiner Mutter zu verkuppeln. Sie zeigt reges Interesse an dem Arzt. Fluchtartig verlässt er das Haus und bricht den Kontakt zu Martin ab. Dieser reagiert zornig.

Bob kann eines Tages nicht mehr laufen, eine plötzliche Querschnittslähmung. Die Ursache ist ungeklärt. Martin kommt ins Krankenhaus, um Bob und Steven zu sehen. In der Cafeteria droht er Steven, dass beide Kinder und seine Frau sterben werden. Alle nach dem gleichen Muster. Erst eine Lähmung, dann folgt die Nahrungsverweigerung, daraufhin ein Augenbluten und am Ende steht der Tod. Martin erklärt, das wäre die Strafe für die Ermordung seines Vaters. Von dem Sicherheitspersonal lässt er den Verrückten hinauswerfen. Aber schon bald stellt er entsetzt fest, dass auch Kim erkrankt und nicht mehr laufen kann.

Im Krankenhaus kann den beiden Kindern nicht geholfen werden. Beide werden künstlich ernährt und nach Hause geschickt. Martin kommt weiterhin vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Steven ist völlig verzweifelt und hält Martin im Keller fest. Er versucht, Druck auf ihn auszuüben. Mit Gewaltanwendung und massiven Todesdrohungen will Steven ihn gefügig machen. Martin seinerseits schreckt nicht zurück.

Nach einiger Zeit setzt bei Bob schon das vorhergesagte Augenbluten ein. So sieht Steven sich gezwungen, auf die Forderungen einzugehen. Er fesselt seine Frau Anna. Danach bindet er alle auf Möbelstücke fest. Er selbst stellt sich in die Mitte. Bewaffnet mit einem Gewehr und mit einer Strickmütze über den Augen. Ohne sehen zu können dreht Steven sich langsam und schießt blindlings in die Menge. Nach mehreren Versuchen trifft er jemand. Es ist Bob und er stirbt.

Mit diesem Opfer ist scheinbar der Fluch aufgehoben. In der letzten Szene sitzen die restlichen Familienmitglieder, Anna, Kim und Steven, gesund in einem Café. Martin tritt ein und geht an ihnen vorbei. Er setzt sich in Reichweit an die Theke. Daraufhin verlassen die drei das Café.

Fazit & Kritiken zum Film „The Killing Of A Sacred Deer“

Yorgos Lanthimos lässt es im letzten Drittel des Films „The Killing Of A Sacred Deer“ noch einmal blutig zu gehen. Es wirkt, als wolle er sich versichern, dass die Eskalation der Geschichte jeder Zuschauer mitbekommen soll. Es wäre nicht nötig gewesen, denn der Film steckt voller abgehobener Momente. Immer abwechselnd muss der Zuschauer lachen oder schockiert schweigen. Es liegt im Auge des Betrachters, ob er am Ende einer Tragödie oder einer Komödie beiwohnt. „The Killing of a Sacred Deer“ ist ein faszinierender Trip in die Hölle der menschlichen Abgründe. Die Handlung provoziert mit seinen humoristischen Spitzen und mit rabiaten Konsequenzen.

Musikalisch existieren einige Parallelen zu Kubrick. Am Anfang wartet eine längere Schwarzblende auf den Zuschauer. Dazu ertönt klassische Musik, was fast als eine Ehrung für die amerikanischen Meister zu werten ist. Über weite Strecken ist der Film kontrapunktisch, manchmal fast aufdringlich, sodass eine gewisse Distanz zum Geschehen erschaffen wird.

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